Web-Site von Jan Kallies
Nachdem wir uns wegen mir tausend Mal verfahren hatten, kamen wir doch noch zur Wechselzone des Köln-Triathlons. Wir checkten ein und gingen schnurstracks zur Pasta-Party. Es gab für jeden von uns beiden nur noch eine Portion Nudeln. Das fing ja gut an! Die Nacht war kurz und ich begann mich langsam zu fragen: Was mache ich eigentlich hier?
Wir hatten uns für den Cologne226 angemeldet, weil wir a) total bekloppt sind und b) der Müritz-Triathlon schon einen Monat zurücklag. Der Start verschob sich und wurde dann doch wieder vorgezogen. Ich konnte mich nicht wirklich einschwimmen und der Neo brauchte seine Zeit. Ich hasse Schwimmen!
Die erste von vier Radrunden a 45 Kilometer Länge war schon endlos. Noch drei. Mein Rücken meldete sich und verstummte irgendwann. Er merkte: Der hört eh nicht auf!
Ich blieb unter sechs Stunden auf dem Rad und wechselte in die Laufschuhe. Gute zehn Kilometer lief alles super. Ich weiß nicht was mich geritten hat, das Stück Melone zu essen. Keine Experimente im Wettkampf! Zu spät. Auf den letzten 30 Kilometern rebellierte mein Magen gegen alles. Sch.... Wenn wenigstens jemand am Straßenrand gejubelt hätte ... nichts, kein Publikum, Zieleinlauf auf einer Baustelle und eiskalte Duschen.
Heute habe ich mir eine Yogamatte bestellt ...
Ein gratis Helden-T-Shirt abstauben.
An jeden Euro Startgebühr pro Kilometer denken.
Gegen jeden ärztlichen Rat doch weiterlaufen.
Der 29. Juli 2006 war einer der wenigen Tage in diesem Monat die mit Regenschauern begannen. Die Temperaturen stiegen nicht über 30 Grad Celsius. Ein Blick in den Himmel ließ sowohl Regen als auch Sonnenschein für den weiteren Tag erahnen.
Punkt zwölf Uhr fiel der Startschuß und rund 200 Teilnehmer liefen und liefen und liefen in den See und begannen irgendwann zu schwimmen. Der See hatte über 23 Grad Celsius, weswegen Neoprenanzüge nicht erlaubt waren. Ich besitze nicht mal einen.
Die ersten 60 Radkilometer gingen ganz gut. Ich aß meine Bananen und trank den Mix aus PowerBar-Gel und Wasser. Der Nieselregen half, der Gegenwind nicht. Nun, da die Schmerzen anfingen, musste ich immer wieder an den abschließenden Halbmarathon denken.
Die weichen Laufschuhe erlösten mich endlich. Die Sonne brannte. Erst zwei Kilometer vor dem Ziel musste wirklich der Kopf laufen. Die Beine hatten schon lange aufgehört.